Abenteuer Liebe in Schulen – aktueller Stand

Es gab im vergangenen Schuljahr einige Schreiben des Bundesministeriums in dieser Sache und am 3. Juli 2019 wurde einem Entschließungsantrag von ÖVP und FPÖ im Nationalrat zugestimmt, der ein Verbot von Sexualpädagogik durch externe Vereine forderte.
Bis heute hat das Bildungsministerium die Vorgaben und gesetzlichen Grundlagen aber nicht verändert und es gilt der Grundsatzerlass Sexualpädagogik: „Die Einbeziehung von außerschulischen Experten/innen liegt in der Verantwortung des jeweiligen Schulstandortes“.
Neu seit dem Frühjahr 2019 ist die Clearingstelle der Bildungsdirektion (schulpsychologie@bildung-stmk.gv.at). Sexualpädagogische Workshops müssen der Clearingstelle von der Direktion der jeweiligen Schule gemeldet werden und die Schule bekommt dann die Genehmigung zur Durchführung. Unser sexualpädagogisches Angebot ist mit der Clearingstelle abgesprochen und es braucht keine genaue Beschreibung mitgeschickt werden.
Das Ansuchen bei der Clearingstelle sollte folgenden Inhalt haben: Titel der Workshops, der geplante Termin, die Form der Elterninformation und die Form der Finanzierung.
Eine gute Information der Eltern ist auch uns wichtig. Diese kann erfolgen durch
a) einen Elterninformationsbrief, den wir zur Verfügung stellen können.
b) einen Elternabend, den wir in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk kostenlos anbieten können.
Leider können wir unsere Workshops nicht kostenlos anbieten. In einigen Schulen übernimmt den Beitrag die Gemeinde oder der Elternverein.
Es ist von großem Vorteil das Klassenforum bzw. Schulforum in die Entscheidung miteinzubeziehen. Dort können die Workshops auch als schulbezogene Veranstaltung beschlossen werden. Schulbezogene Veranstaltungen dürfen in Ausnahmefällen auch am vormittag stattfinden und die SchülerInnen müssen von den Eltern dazu angemeldet werden. Unserer Erfahrung nach stellt es für SchülerInnen eine Überforderung dar, nach einem Schultag am nachmittag noch einen 5-6stündigen Workshop volle Aufmerksamkeit zu geben. Für schulbezogene Veranstaltungen darf auch ein Kostenbeitrag eingehoben werden.
Die Workshops werden mit der für die Organisation beauftragten Lehrperson vor- und nachbesprochen, sodass ein Eingehen auf die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmenden gewährleistet ist.
Wir haben im Schuljahr 2018/19 533 Workshops mit beinahe 6000 Kindern und Jugendlichen durchgeführt. An 54 Elternabenden haben 870 Personen teilgenommen. Das lässt schließen, dass es ein hohes Bewusstsein gibt, dass Fachexpertise von „außen“ an Schulen sinnvoll ist, dass diese einen wesentlichen Beitrag zur Prävention leistet und dass gerade am Anfang bzw. in der Pubertät ein geschlechtsspezifischer Zugang zum Thema Sexualität Sinn macht.